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König Heinrich und der Reichsführer-SS



Das Hauptaugenmerk geschichtlicher Betrachtung innerhalb des 3. Reiches lag zweifelsohne auf der Frühgeschichte, die zur Keimzelle germanisch-deutscher Kultur und Staatsbildung erkoren wurde. Doch auch das Mittelalter spielte eine nicht unerhebliche Rolle in den Darstellungen germanisch-deutscher Entwicklung. Nachdem zur Frühzeit der nationalsozialistischen Bewegung insbesondere dem Freiheitskampf der Sachsen Widukinds gegen die fränkische Christianisierung eine bedeutende Rolle zukam, verlor diese Epoche ob ihres kirchenfeindlichen Elementes nach dem Reichsfrieden mit der katholischen Kirche und der offen geäußerten Sympathie Hitlers gegenüber dem Franken Karl, zunehmend an Anziehungskraft. An ihre Stellle trat zunehmend die Rezeption des Wirkens Heinrichs I. und seine Rolle im Vorfeld der Ersten Deutschen Reichsgründung.
Mit der Krönungs Heinrichs zum König im Jahr 1919 wurde eine Epoche eingeleutet, die den Schwerpunkt des Reiches vom Westen in den sächsischen Norden verlagerte. Heinrich galt gewissermaßen als erster deutscher König und schuf mit der Unterwerfung der Slawen und seineen Siegen über die Ungarn (933) und Dänen (934) die Grundlagen zur Kaiserwürde seines Enkels Ottos, der im Jahr 1000 zum ersten deutschen Kaiser erkoren wurde. Heinrich starb am 2. Juli 936 in Memleben im Unstruttal und wurde in einer kleinen Kapelle in Quedlinburg beigesetzt.

Der Ort Quedlinburg wurde genau 1000 Jahre später als „Gründer des deutschen Reiches und […] Schöpfer des deutschen Volkes“ (Heinrich Sybel) zum Verehrungsobjekt der Nationalsozialisten und insbesondere des Reichsführers SS, Heinrich Himmler, der sich einer Legende zufolge als Wiederverkörperung des Königs begriffen haben soll.
Himmler schätzte an Heinrich auch dessen Haltung gegenüber der Kirche. Diese war nämlich im Vergleich zu seinen Vorgängern und Nachfolgern durchaus distanziert, was sich insbesondere in der Ablehnung seiner Krönung durch die Kirche ableiten läßt. Heinrichs Widerstand gegen klerikalen Universalismus und seine Behauptung gegen Frankreich und das Slawentum waren demnach zugleich Anlaß für die besondere Verehrung Heinrichs gewesen.
Mit der für 1936 anstehenden 1000-Jahr-Feier anläßlich des Todestages Heinrichs ergab sich für die SS die Möglichkeit, Heinrich öffentlichkeitswirksam für den Nationalsozialismus zu reklamieren.
Am tausendsten Todestag des Königs, dem 2. Juli 1936, schwor der lebende dem toten Heinrich in dessen (damals leerer) Gruft im Quedlinburger Dom, die Ostmission des Sachsen fortzusetzen und zu vollenden…

Die aktuelle Veröffentlichung enthält die Himmler-Rede und weitere Beiträge im Rahmen des Ahnenerbe für die Zeitschrift „Germanien“.

Auszug aus: Heinrich – König und Reichsführer

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