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Archäogenetische Irrwege



Wußten Sie eigentlich, daß die früheste Geschichte des Menschen nicht mehr von Historikern interpretiert und gelehrt wird, sondern von Mathematikern?
Ja, Sie lesen richtig, auch wenn das natürlich nur die halbe Wahrheit ist. Nach wie vor veröffentlichen auch Archäologen noch Grabungsberichte und einige wenige Historiker versuchen sich an Darstellungen der Frühgeschichte des Menschen, um das in den letzten Jahren zunehmende Interesse der Öffentlichkeit zu befriedigen. Doch seit einigen Jahren sind es nicht mehr die großen Historiker, die die Sicht auf unsere frühesten Vorfahren bestimmen, sondern Genetiker, die aus Computern stammende Zahlenkolonnen deuten und vorgeben, was Historiker schreiben.
Zugegeben – die genetische Forschung ist auch Triebfeder der neuerwachten Begeisterung für das Leben der eigenen Vorfahren, denn sie hat so bedeutsame Fortschritte gemacht, daß eine Erhellung der Frühgeschichte des Menschen möglich sein sollte. Statt zur Aufhellung der Frühgeschichte trugen die Archöogenetiker aber vielfach eher zur Vernebelung derselben bei. Dinge, die archäologisch belegbar schienen, wurden verworfen, unmöglich anmutende und längst als widerlegt geltende Szenarien zur Lehrmeinung erhoben.
Das hat verschiedene Ursachen. Ein wesentlicher Grund ist politischer Natur: Der Norden Europas als Ausgangspunkt von Kulturimpulsen ist eine Vorstellung, die als verbotenes Denken gilt. Als Hauptgrund wird angeführt, daß diese Sichtweise dazu beigetragen hätte, Verbrechen der Nationalsozialisten zu legitimieren. Tatsächlich aber wird zu jeder Zeit in jedem politischen System die Wissenschaft generell und die Geschichtswissenschaft im Besonderen benutzt, um eigene weltanschauliche Handlungen und Thesen zu legitimieren. Dies darf indes kein Grund sein, die Wissenschaft als solche und insbesondere die Erforschung der Geschichte des Menschen zu reglementieren und zu zensieren.

Dieser Band stellt der auf der Archäogenetik basierenden Lehrmeinung ein plausibles Szenario der Frühgeschichte des frühen Menschen Nordeuropas gegenüber, das sich auf jüngste archäologische und archäogenetische Erkenntnisse stützt, die zumeist falsch interpretiert werden. Zugleich dient dieser Band als Ergänzung der im Jahre 2018 publizierten Monographie „Hyperborea. Der Mensch aus dem Norden in der Frühgeschichte“. Aufgrund der stetig zunehmenden Neuerscheinungen insbesondere genetischer Studien und vieler neuer Funde hätte eine weitere Ergänzung der Veröffentlichung den Rahmen des Buches gesprengt, so daß ein Ergänzungsband naheliegend erschien, welcher die wesentlichen neuen Erkenntnisse mit den alten Grundlagen verbindet.

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2 thoughts on “Archäogenetische Irrwege”

  1. Ich habe mir dieses Buch aufgrund eines anstehenden Vortrages über die Funde in der Schwäbischen Alb und auf Empfehlung des Coaches geholt. An sich sind es interessante Thesen und auch gut fundiert, nur gefällt mir nicht, wie sehr das Lernmaterial an Schulen bezüglich der Evolution und Wanderung der ersten Menschen diffamiert wird. Darunter zähle ich auch kontext- beziehungsweise quellenlose Karten und Bilddateien aus angeblichem Lernmaterial, welche so einfach nicht in Lehrbüchern vorhanden sind. Ganz konkret: Die Karte auf S. 42, die angeblich die Ausbreitung der Menschen-Arten nach derzeitiger Lehrmeinung zeigen soll. Von woher diese Karte genommen wird und z. T. auch weitere, bleibt fraglich. Ansonsten bietet dies Buch – gleichwohl der anfänglich schwer lesbaren Genetik-Wortgebräuche und Bezifferungen eine interessante Zusammenfassung von diversen Thesen und Forschungsständen.

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